Mainzer Straße 7
(zu sehen auf dem historischen Foto links, gegenüber die frühere Nummer 10)

Hier wohnte Alter im
Jahr 1933
Schicksal Bemerkungen
Siegfried Oppenheimer
geb. 30.4.1869
64 am 28.9.1936 nach Frankfurt gezogen; Flucht 1939 in die USA
gest. 27.8.1941

Kaufmann und Mitinhaber der in der Nr. 8 gegenüber liegenden Firma für Eisenwaren und landwirtschaftliche Maschinen, Josef Oppenheimer; das Geschäft wurde 1935 wegen Boykott aufgegeben

Sohn des Firmengründers Josef Oppenheimer (1818-1888). Grab auf dem jüd. Friedhof Groß-Gerau.

Mathilde (Lilly) Oppenheimer,
geb. Strauß

geb. 22.3.1880
53 am 28.9.1936 nach Frankfurt gezogen; Flucht 1939 in die USA
gest. 11.5.1951
Ehefrau von Siegfried
Alice Oppenheimer,
geb. 4.5.1911
22 am 28.9.1936 nach Frankfurt gezogen; Flucht 1939 in die USA

Tochter von Siegfried und Mathilde;

seit 1938 verh. mit Marcus Hertz; 1947 Geburt von Sohn Harry:

Ludwig Oppenheimer
geb. 21.1.1872
-

16.2.1927

Kaufmann und Mitinhaber der gegenüber liegenden Firma für Eisenwaren und landwirtschaftliche Maschinen, Josef Oppenheimer;

Sohn des Firmengründers Josef Oppenheimer (1818-1888). Grab auf dem jüd. Friedhof Groß-Gerau.

Die folgenden Personen haben wohl nicht (mehr) in diesem Haus gewohnt,
gehören jedoch zur Familie:

Johanna (Thekla) Oppenheimer,
geb. Löwensberg
geb. 27.12.1879

54 am 23.6.1936 abgemeldet nach Mainz;
gest. 2.7.1939
Ehefrau von Ludwig;
stammt aus Nieder-Ingelheim
Hedwig Oppenheimer,
geb. 12.6.1905
28

für tot erklärt am 31.12.1942

Tochter von Ludwig und Thekla; seit dem 23.4.1928 verheiratet mit Moritz Hertz; zieht nach der Heirat nach Mainz; dort 1930 Geburt der Tochter Vera

Moritz Hertz,
geb. 13.5.1893
40 für tot erklärt am 31.12.1942

Ehemann von Hedwig; für Moritz, Hedwig und Vera Hertz gibt es Stolpersteine in Guntersblum

Stolpersteinverlegung am 30.5.2014

Familie Oppenheimer im Stolpersteine-Guide

Historische Fotogalerie Oppenheimer mit Erbfolgeübersicht

Recherchen ergaben folgende Informationen über die Menschen und die Häuser, in denen sie wohnten:

Die Familie Oppenheimer betreibt eine alt eingesessene Landmaschinenhandlung, die für die Industrialisierung der Landwirtschaft in und um Groß-Gerau bedeutend ist. Sie ist eines von vielen Beispielen dafür, dass jüdische Unternehmer an der Spitze des Modernisierungsprozesses um die Jahrhundertwende zu finden sind.

Im Jahre 1905 verzeichnet das Adressbuch Josef Oppenheimer, Maschinen und Geräte für die Landwirtschaft, Eisen und Eisenwaren, Niedergasse 6, wie die Mainzer Straße damals hieß. Zum vergleichbaren Geburtsjahrgang dürfte der 1926 in der Eisenwarenhandlung tätige Kaufmann Adolf Oppenheimer in der Firma Josefs gehören, der am 23. 12. 1863 geboren wurde und am 6. 1. 1935 stirbt. Sein Nacherbe ist Paul J. Oppenheimer und nach dessen Tode am 12. 5. 1940, Ruth Edith Hecht, verwitwete Oppenheimer, geb. Homburger. Das aber ist der Zweig der Familie, der am Firmensitz in der Mainzer Straße 10 arbeitet und wohnt. Hier nun soll es um die schräg gegenüber in dem stattlichen Rundgiebelhaus Mainzer Straße 7 lebende Familie gehen. Der ebenfalls 1926 für die Eisenwarenhandlung unternehmerisch tätige Ludwig Oppenheimer, ein Bruder Adolfs, stirbt am 16. 2. 1927. Dieser wird von seiner Witwe Thekla, genannt Johanna Oppenheimer, geb. Löwensberg beerbt und gehört zu den Verwandten in der Hausnummer 7.

Für den Zeitraum der Verfolgung ist vor allem Siegfried Oppenheimer zu nennen, der am 30. 4. 1869 in Groß-Gerau geboren ist und am 27. 8. 1941 in der Emigration stirbt. Seine Ehefrau ist Mathilde Oppenheimer, geb. Strauss aus Geisenheim, wo sie am 22. 3. 1880 zur Welt kam; sie stirbt am 11. 5. 1951 in New York, während die Wiedergutmachungsverfahren der Nacherben noch laufen. Selbstverständlich sind diese Oppenheimers in der Nazi-Liste der „Nicht-Arier“ von 1936 versammelt. Wie werden sich Siegfried, der von 1931 bis 1936 am Ort lebte und Mathilde, die vertrauter auch Lilly genannt wird, nach dem Boykott und der Geschäftsaufgabe gefühlt haben, als sie am 28. 9. 1936 bis zur Auswanderung in die Jahnstr. 23 in Frankfurt am Main umziehen?

Und wie fühlten sich die Kinder? Sind sie eher erwartungsvoll oder traurig, als sie die Mainzer Straße 7 verlassen? Alica, auch Alice und Liesel, geb. am 4. 5. 1911 in Groß-Gerau wird zunächst im September 1936 in die Jahnstraße 23 nach Frankfurt umziehen, bevor sie von dort zusammen mit ihren Eltern nach USA New York emigrieren. Hat die Schülerin Alice nicht nur Groß-Gerau, sondern auch die Heinrich-Merck-Schule in Darmstadt vorzeitig verlassen müssen, weil sie Jüdin war? Und Ellen, Enkelin von Adolf und Rosa, geb am 17. 2. 1933 in Mainz, die mit ihren Eltern schon im Juli 1936 in die Schumannstaße 10 nach Frankfurt übersiedelt.

Und wie erging es Johanna Oppenheimer, geb. Löwensberg, geb. in Nieder-Ingelheim am 27. 12. 1879, die mit ihrem Mann von 1904/ 05 bis zum 23. 6. 1936 in der Mainzer Str. 7 lebte, bevor sie sich nach Mainz in die Taunusstraße 39 abmeldet. Ist sie am 2. 7. 1939 aus Gram gestorben? Die früh verwitwete Thekla, wie sie sich auch nannte, war zusammen mit Adolf und Siegfried seit 1931 Alleinberechtigte der Firma gewesen, nachdem sie in die Nachfolge Ludwigs getreten war und dann 1939 von ihrer Tochter Hedwig Hertz, geb. Oppenheimer, beerbt wurde. Zur Erinnerung: Ludwig starb am 16.2.1927 und ihre Tochter Hedwig heiratet 1928 Moritz Hertz.

Aber zurück zur Geschäftsaufgabe der Firma Oppenheimer 1935, zum Umzug in die Jahnstraße 23 Frankfurt und alle erforderlichen Abwicklungen bis zur Auswanderung in die USA 1939, die Siegfried nur zwei Jahre überlebt hat. Es soll über England nach New York gehen. Die einst wohlhabenden Oppenheimers bitten am 1. 2. 1939 von der Devisenstelle der Oberfinanzdirektion die Freigabe von 800 RM für den monatlichen Lebensunterhalt. Oder müssen sie eher betteln, um die Genehmigung zu erhalten? Das Vermögen hat im Jahre 1935 geschätzte 65.745 RM lt. Vermögenssteuerbescheid vom 1. 1. 1935 betragen und war bis März 1939 auf 26.525 RM geschrumpft. Siegfried tut was Väter in solcher Situation zu tun pflegen: Er verteilt, was bleibt um und vermacht seiner Tochter Alice eine Schenkung von 11.679 RM. Die Festsetzung der Reichsfluchtsteuer für jüdische Emigranten, fällig zum 31. 3. 1939, beträgt 25% auf 38.315 RM, also 9578 RM. Am 24. 5. 1939 wird das aktuelle Vermögen des Auswanderers mit 9218 RM festgestellt, die Briefmarkensammlung „mittleren Werts“, 300 RM, wird durch Otto Hase in Frankfurt in Koffer versiegelt; Sondermitgliedsbeitrag für jüdische Auswanderer über 666,10 RM in Effekten und 21,90 RM in bar geht an die jüdische Gemeinde in Frankfurt; 5000 RM gibt die Devisenstelle letztmalig am 14. 4. 1939 frei, bevor sie am 20. 3. 1940 das Devisen-Verfahren einstellt.

Und was war vor der Auswanderung nicht alles zu organisieren, bis am 27. 7. 1939 der Bescheid kam, dass das Umzugsgut verbracht werden darf? Für den Lift, d. h. den Gepäcktransport nach USA, muss ein ausführliches Umzugsgutverzeichnis erstellt werden, das bis in die Details der Leibwäsche der Auswanderer geht. Es enthält auch die Bemerkung „Rasierklingen aus eigenem Geschäft“. Das Taxverzeichnis vom 5. 6. 1939 bemisst den Wert der Sachen auf 305 RM; am 13. 6. 1939 wird der Golddiskont abgewickelt und am 24. 7. 1939 die DEGO von 200 RM bezahlt.

In den Rückerstattungsverfahren lassen sich nach zahlreichen Todesfällen in der männlichen Erbfolge die Linien Mainzer Straße 10 und Mainzer Straße 7 nicht auseinanderhalten; schließlich sind die Oppenheimers untereinander verwandt und mehr und mehr haben die Frauen das Wort. Um die Rekonstruktion dieser Verwandtschaftsverhältnisse geht es vor allem:

Aus den Grundbuchakten GG XXIII,1753, des großherzoglichen. Amtsgerichts, geschlossen am 14. 10. 1936 geht hervor, dass Ludwig Oppenheimer am 14. 3. 1914 einen Kaufvertrag mit F.R. Zarges und Ehefrau Margarete, geb. Hoffmann, Groß-Gerau zugunsten der OHG Josef Oppenheimer über 9645,08 RM für das Objekt Gewann Niedergasse Grundbuch II, Bl. 99 Grabgarten und Hofreite schloss. Feldbereinigungseinträge vom 25. 1. 1937 enthalten einen Auszug aus dem Gütergeschoss mit Zuteilungsplan für die Firma Josef Oppenheimer, geschlossen am 14. 10. 1936 und wiedereröffnet am 19. 2. 1937. Am 20. 7 1942 sind Hofreite und Grabgarten im Eigentum von Philipp Seiler und Maria, geb. Flauaus. Die Wiedergutmachungskammer des Landgerichts Darmstadt fordert am 17. 5. 1952 einen Grundbuchauszug (Bd. XXIII Bl. 1753) an. Am 11. 5. 1978 benötigt die Oberfinanzdirektion Frankfurt die Grundbuchblätter zum Stand vom 16. 6. 1936 zum Kaufvertrag am gleichen Tag zwischen Siegfried und Paul Oppenheimer und den Eheleuten Ludwig und Luise Fey. Antragsteller ist Fey, Breslauer Str. 1, GG nach Reparationsentschädigungsgesetz (Bd. 23, Bl. 1753, Bd. 11, Bl. 836 ).

Siegfried und Ludwig Oppenheimer sind im Grundbuchauszug vom 25. 3. 1909 als Inhaber einer Hofreite in „der Hindergass“ mit Grabgarten ausgewiesen; darauf ist mit Datum vom 5. 12. 1902 eine Obligation der Sparkasse Groß-Gerau über 15.000 M eingetragen. Ein Dekret des Ortsgerichts Groß-Gerau vom 25. 10. 1902 belegt einen Erwerb zum 22. 2. 1863!

Am 20. 5. 1937 schließen Siegfried Oppenheimer, Frankfurt, Jahnstr. 23, und die Witwe Johanna Oppenheimer, geb. Löwensberg zu Mainz, Taunusstr. 32, einen Kaufvertrag mit Wilhelm Göbel, Metzgermeister, Nauheim/Groß-Gerau, Bahnhofstraße 2 und dessen Ehefrau Marie, geb. Höhl. Zu diesem Zeitpunkt stehen noch 50% der Liegenschaften auf Ludwig Oppenheimer, der am 16. 2. 1927 verstarb und von seiner Ehefrau Johanna beerbt worden ist. Der Erbschein wird am 20.7. 1938 erteilt. Das Objekt in der Mainzer Str. 7, (Bd. XI, Bl. 838, Fl 1, Parzelle 246, Hofreite 240 qm und Nr. 247 Grabgarten 104 qm) wird für 11.000 M in bar verkauft.

Johanna Oppenheimer = Thekla ist am 13. 10. 1910 Vorerbin von Ludwig Oppenheimer geworden, Nacherbin ist die Tochter Hedwig und Ehefrau von Moritz Hertz, geb. Oppenheimer, in Le Vesinet Frankreich, lt. Feststellung des Amtsgerichts Groß-Gerau vom 7. 7. 1938.

Paul Joseph Oppenheimer erteilt am 10. 2. 1937 seinem Onkel, Siegfried Oppenheimer, unumschränkte Vermögensvollmacht. Paul lebt zu diesem Zeitpunkt in Frankfurt, Corneliusstraße 24. Ludwig Oppenheimer starb im Februar 1927 in Groß-Gerau. Laut Devisengesetz vom 4. 2. 1935 wird auf Paul Oppenheimer ein anteiliger Erlös von 3500 RM aus dem Kaufvertrag genehmigt, der auf einem Reichsmarksperrkonto liegt.

Am 5. 10. 1938 wird ein Grundschuldbrief über 5000 Goldmark (1 Goldmark = 1/2790 kg Feingold) auf das Grundstück Fl. I Nr. 246 1/10 Hofreite Niedergasse 240 qm und 247 1/10 Grabgarten gelastet: Eigentümer ist Wilhelm Göbel, Nauheim.

Im Jahr 1949 betreiben die Erben die Rückerstattung durch RA Jakob Klenk in Groß-Gerau. Am 25. 4. 1950 werden GG Bd II, Bl. 838 247 1/10 Hofreite und Grabgarten auf Paul J. Oppenheimer überschrieben. Am 24. 3. 1952 erfolgt die Aufhebung der Vermögenssperre für die Eheleute Göbel, die eine Grundschuld über 10.000 DM am 15. 4. 1952 über die VOBA GG bestellen (auf Hofreite mit Grabgarten).

Die Wiedergutmachungskammer des Amtsgerichts Darmstadt entscheidet am 23. 1. 1952 für Edith Hecht, New York, Mathilde Oppenheimer, geb. Strauß New York, Vera Hertz, New York , Alice Hertz, New York und Eva Henny Rose, New York gegen die Eheleute Göbel: Die Grundstücke bleiben im Besitz der Antragsgegner gegen Zahlung von 15.000 DM und Eintragung einer Hypothek zugunsten der Antragsteller. Streitwert 20.000 DM. Die VOBA stimmt der Vergleichsbedingung zu. Alle Unterschriften der Antragsteller signieren in New York am 26. 3. 1952. Es folgt eine Hypothekenbestellung der New Yorker fünf Erben als ungeteilte Erbengemeinschaft auf 2500 DM durch die Eheleute Göbel. Am 18. 9. 1952 findet sich eine Sicherungshypothek zugunsten der Wiedergutmachungszahlung der Erbengemeinschaft in New York.

Ein Zeitzeuge berichtet, dass er am 4. August 1955 in der Mainzer Straße 7 im Zimmer über dem Torbogen geboren wurde, wo seiner Mutter als Flüchtling aus Schlesien und seinem Vater aus Weiterstadt eine Stube mit Küchenecke zwangsweise zugewiesen wurde. "Es war eine große Wohnung, die nur von einer Dame allein bewohnt wurde. Meine Mutter erzählte mir um 1998, dass sich im Türrahmen eine schräge Einbuchtung befand, die leer war. Die Dame in der Wohnung erzählte damals meiner Mutter auf Nachfrage: 'Das Haus gehörte vor dem Krieg Juden, die sind ausgewandert'". In der Einbuchtung befand sich früher die "Mesusa", die in jüdischen Häusern den Ein- und Ausgang mit einem religiösen Ritual verbinden. Die Mesusa ist ein kleines Gehäuse aus Metall, Keramik, Holz, Glas, Stein oder Kunststoff. Darin wird eine kleine Schriftrolle mit dem hebräischen Text des „Höre Israel“ aufbewahrt, dem wichtigsten jüdischen Gebet.

Paul J. Oppenheimer und die Witwe von Siegfried Oppenheimer = Mathilde Oppenheimer, geb. Strauss und Vera Hertz, Enkelin des verstorbenen Ludwig und der verstorbenen Johanna Oppenheimer, geb. Loewenberg beantragen Rückerstattung gegen neue Vermögensinhaber (bezüglich der Objekte „Neuwiese, 2 Häuser, „hinterster Kollenbruch“). Am 15. 8. 1949 beantragt Paul Josef Oppenheimer die Rückerstattung mit Vorlage des Kaufvertrags vom 10. 2. 1937: als Alleinerbe seiner am 1. 11. 1924 verstorbenen Mutter Rosa Oppenheimer, geb. Bamberger und des am 6. 11. 1935 verstorbenen Adolf Oppenheimer. Der „hinterste Kollenbruch“ wurde zum Kollektivzwang von 400 RM verkauft an Landwirt Heinrich Steitz II; der widerspricht am 20. 3. 1950.

Laut Grundbuchakte Groß-Gerau hatte Paul Oppenheimer Frankfurt, Corneliusstraße 24 (später USA, Forest Hills), seinen Onkel Siegfried Oppenheimer Frankfurt, Jahnstraße 23, zum Abschluss eines Kaufvertrags zwischen Siegfried Oppenheimer und Heinrich Steitz II, Friedrichstraße 61, Groß-Gerau, Landwirt in GG, am 6. 2. 1937 bevollmächtigt. Paul Oppenheimer ist Alleinerbe der am 1. 11. 1924 verstorbenen Mutter Rosa Oppenheimer, geb. Bamberger und des am 6. 11. 1935 verstorbenen Vaters Adolf Oppenheimer. Das Objekt wird für 400 RM verkauft, es handelt sich um Flur VIII, Nr. 18, Wiese, „hinterster Kollenbruch“, Inhalt 2048 qm. Der Kaufvertrag datiert auf den 10.2. 1937.

Am 11. 12. 1951 vergleichen sich alle Oppenheimers mit Landwirt Heinrich Steitz II, der 200 DM für den. „äußeren Kollenbruch“ zahlt. Nach Ruth Edith Oppenheimer sind dies auch Tilly = Mathilde Oppenheimer = Witwe und Alleinerbin nach Siegfried Oppenheimer, Vera Hertz = Enkelin der verstorbenen Ludwig und Johanna Oppenheimer.

Die Grundstücke und Häuser in der Mainzer Straße 7 und 10 übernimmt am 16. 6. 1936 Ludwig Fey, Frankfurter Str. 18 in Groß-Gerau. Paul Josef Oppenheimer stirbt 1949, Alleinerbin nach ihm ist seine Ehefrau Ruth Edith Oppenheimer, geb. Homburger, die er 1930 heiratete. Die Anwälte Oppenheimers sprechen von einem „schweren Arisierungsfall“ und beantragen die Übertragung im Grundbuch gegen Luise Fey, geb. Metzner, in Groß-Gerau und gegen die Kreissparkasse Groß-Gerau am 16. 2. 1950.

Die Erben nach Siegfried Oppenheimer erhalten im Hinblick auf den Kaufvertrag vom 15. 2. 1937 am 7. 11. 1952 laut Vergleichsantrag 200 DM von Landwirt Ludwig Hermann u. Ehefrau Margarete, geb. Krämer, für den Grabgarten an der Mühlbrücke (967qm). Am 10. 12. 1049 bestätigt das Amt für Vermögenskontrolle in Darmstadt einen Rückerstattungsantrag auf Flur 8 Nr. 18, Neuwiese 1876qm.

Ferner verweist auf Siegfried Oppenheimer eine Grundbucheintragung über Kaufvertragsregelungen der Eheleute Herrmann Groß-Gerau mit den Eheleuten Krämer (Schlosserei) aus dem Jahre 1937. Es geht um Grundbuch XII, Bl. 948, Bestandsnummer. 671 in den Grundakten des großherzoglichen Amtsgerichts GG Bd. XII, Grundbuchblatt 948, geschlossen am 8. 10. 1928, wiedereröffnet am 22. 11. 1928. Siegfried Oppenheimer Frankfurt, Jahnstr. 23 nämlich schließt am 15. 2. 1937 einen Kaufvertrag mit Ludwig Herrmann, Landwirt, verheiratet mit Margarete, geb. Krämer, Friedrichstr. 66 GG über 400 RM (Grundbuch GG III, 166, 967, Grabgarten an der Mühlbrücke.

Grab des Firmengründers Josef Oppenheimer 1818-1888 und seiner Frau Henriette 1836-1902 auf dem Jüdischen Friedhof in Groß-Gerau.

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Grab von Ludwig Oppenheimer 1872-1927, einem der drei Söhne von Josef. Der vorgesehene Platz auf der Grabplatte für die Inschrift für seine Frau Johanna musste leer bleiben.

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